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FEUERWEHRHAUS


Unser Feuerwehrhaus in der Übersicht

 
 

Das Bad Endorfer Feuerwehrhaus kurz nach der Fertigstellung im Jahre 1987




Der zentrale Stützpunkt für alle Feuerwehraktivitäten in der Marktgemeinde ist das neue Feuerwehrhaus an der Landinger Straße. Bis zum Jahr 1987 war die Feuerwehr in einem räumlich längst ungenügenden Gebäude in der Nähe des Kirchplatzes hinter dem „Gasthaus Münchner Kindl" untergebracht. Lange Jahre der Planung und Konzepterstellung gingen dem Neubau und dem Bezug des neuen Hauses in den 1980ger Jahren voraus. Vor allem an der Standortauswahl schieden sich die Geister. Ein Abriss und Neubau an alter Stelle am „Eisenbartlinger Weg" war im Gespräch, wegen der drangvollen Enge der Nachbarbebauung und fehlenden Parkplatzflächen kam diese Lösung jedoch nicht in Frage. Schließlich fand man einen von der Größe her geeigneten Bauplatz in der Nähe der Hauptschule am nördlichen Ortsrand. Der Grund ist größtenteils im Besitz der katholischen Kirche, konnte aber mit einem von der Gemeinde ausgehandelten Pachtvertrag für den Feuerwehrhausbau nutzbar gemacht werden. Zum damaligen Zeitpunkt stand das neue Feuerwehrhaus dann völlig frei und allein auf der „grünen Wiese". Heute ist das Gelände schon längst wieder von allen Seiten umzingelt und zwar von neuen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen.

Direkt nebenan liegt das BRK- und Vereinsheim von dem aus der gesamte Dienstbetrieb des Bayerischen Roten Kreuzes mit allen seinen Gruppierungen einschließlich hauptamtlicher Rettungswache abläuft. Eine sehr gute Nachbarschaft sowohl auf dienstlicher als auch persönlicher Ebene zwischen der „Feuerwehrlern" und den „Rotkreuzlern" hat vom ersten Tag an immer bestens funktioniert. Die Rettungswache nutzt die Waschhalle der Feuerwehr zur Reinigung ihrer Fahrzeuge, das BRK unterstützt die Feuerwehr bei Ausbildung und Übungen oder verleiht Material und Gerätschaften für Veranstaltungen an die Nachbarn.

Die Breitensportanlage der Marktgemeinde grenzt ebenfalls mit ihrer Dreifachhalle und dem Sportstadion direkt an die Feuerwehr. Leider ist durch diese lückenlose Aneinanderfügung großer öffentlichen Bauten damit nun auch jede Langfristoption für eventuelle Erweiterungen jeder dieser Einrichtungen nicht mehr möglich. In späteren Generationen wird dadurch die Suche nach einer Zukunftslösung unvermeidbar wieder von vorne beginnen.

 

 

Das Bad Endorfer Feuerwehrhaus ist in seiner Konzeption und dem Raumprogramm ganz besonders stark geprägt vom fachlichen Einfluss des damaligen Kommandanten Otto Weinberger. Er verstarb leider viel zu früh etwa zehn Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes an einer schweren Krankheit.

Seine berufliche Erfahrung als Elektriker und Elektronikfachmann ermöglichte ihm eine sehr erfolgreiche Einflussnahme auf jedes Planungsstadium des Feuerwehrhauses. Dazu war seine schon vorher langjährige Beteiligung in umfangreiche Bauplanungen anderer Objekte der Schlüssel zum Erfolg. Er kannte die wichtigsten Fachplaner der einzelnen Gewerke ohnehin persönlich und konnte daher Vieles bewirken, was der Feuerwehr heute sehr zu Gute kommt.

Aus der Sicht des Jahres 1986 war das Bad Endorfer Feuerwehrhaus unbestritten ein absolutes Vorbild an modernster und funktionaler Ausstattung. Zahlreiche andere Bürgermeister, die gerade mit einem Feuerwehrhausbau beschäftigt waren, kamen seinerzeit nach Bad Endorf und holten sich Anregungen und Ideen für ihre Planungen.

Otto Weinberger führte maßgeblich das Computerzeitalter bei der Bad Endorfer Feuerwehr ein. Das gesamte Bad Endorfer Feuerwehrhaus insbesondere die steuerungstechnischen Anlagen, die gesamte Einsatzzentrale, jeder einzelne Schaltschrank und alle hausinternen Netzwerke entstammen völlig seiner detaillierten und genau durchdachten Zukunftsvision. Zwar laufen heute an gleicher Stelle im Bad Endorfer Feuerwehrhaus schon Computer in der dritten und vierten Nachfolge-Generation, die Basis für das alles hat jedoch ohne jeden Zweifel der damalige Kommandant Otto Weinberger mit einem sicheren Gefühl für die Notwendigkeiten einer Feuerwehr dieser Größe auch in späterer Zeit geschaffen.

Obwohl die Feuerwehr Bad Endorf im Jahr 2010 entwicklungsbedingt bereits schon wieder an die räumlichen Grenzen ihres Hauses stößt, die damals eingeplanten Zukunftsoptionen von Otto Weinberger ermöglichen es trotzdem durch die optimale Ausnutzung aller Ressourcen ein zeitgemäßes Arbeiten weiter zu ermöglichen.

Die gesamte Feuerwehrmannschaft von Bad Endorf schätzt sich heute mehr als glücklich, in damaliger Zeit einen Kommandanten mit solcher Weitsicht und Fachkompetenz gehabt zu haben. Der durchwegs erfolgreiche Übungs- und Einsatzbetrieb am Stützpunkt der Bad Endorfer Feuerwehr und die auch heute noch hervorragende Funktionalität des Feuerwehrhauses ist in weiten Teilen ausschließlich ihm zu verdanken.

Das Raumprogramm im Feuerwehrhaus sieht nun im Einzelnen vor:

Vier Fahrzeugstellplätze und eine abgetrennte Waschhalle befinden sich im Erdgeschoß. Dazu eine eigene Einsatzzentrale mit zwei mal 4m-Funkgeräten, DSL-Anschluss und zentraler Steuerung aller haustechnischen Funktionen über Netzwerke. Ein Umkleideraum mit Fußbodenheizung und Platz für knapp 80 Spinde für die persönlichen Schutzausrüstungen. Die Falttore der Alarmausfahrten können manuell ausgelöst oder pneumatisch fernbedient werden. In der Fahrzeughalle ist eine Unterflur-Absaugung für Abgase eingebaut und einzelne Ladestationen für alle Fahrzeuge mit gepufferter Erhaltungsladung. Eine eigene Alarmaufschaltung steuert die Hallenbeleuchtung, Hausalarmgong und die Abgasabsaugung bei jeder Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Rosenheim sofort an. In der separaten Waschhalle steht ein Hochdruckreiniger, eine Spenderstation für alle erforderlichen Reinigungsmittel und eine Stiefelwaschanlage zur Verfügung.

Im Untergeschoß verfügt man über zwei weitere LKW-Stellplätze die über eine Abfahrtsrampe an der Hausrückseite erreichbar sind, eine davon als Werkstattgarage mit Montagegrube und hydraulischem LKW-Hebestempel ausgeführt.

Schlauchwerkstatt, Schlauchpflegebereich, Atemschutzwerkstatt mit Füllkompressor, eigene Elektrowerkstatt mit Messplätzen und eine LKW-Werkstatt sind ebenfalls im Untergeschoß zu finden. Ein Lagerraum für Reservebekleidungen und diverses Material, die Heiz- und Elektrohauptverteilung, sowie Dusch- und Sanitärräume befinden sich dort auch. Eine zentrale Notstromversorgung mit vollautomatischer Netzausfallsteuerung und eine permanent aktive Hausdruckluftanlage komplettieren das technische Arsenal.

Auf gleicher Ebene im Untergeschoß wurde im Außenbereich noch eine abgetrennte Lagerhalle angefügt, in der in Hochregallagertechnik alle Reservematerialien wie Bindemittel, Ölwehrgeräte, Chemieeinsatztechnik und Hochwasserschutz eingelagert sind. Mit einem eigenen Elektrostapler können diese auf Europaletten und Gitterboxen vorgehaltenen Einsatzmaterialien jederzeit schnellstmöglich verladen werden.

Im Obergeschoß sind ein großer Schulungsraum mit allen modernen Multimedia-Einrichtungen, ein Kommandantenbüro und eine eigene Hausmeisterwohnung vorhanden.

Unverzichtbar ist auch ein gemütlicher Aufenthaltsraum für die Mannschaft mit angegliederter Teeküche. Im gesamten Haus gilt am Rande erwähnt bereits seit Anfang 2008 ein striktes Rauchverbot, was auch komplikationslos von Anfang an respektiert und beachtet wird.

Leider gibt es keinen eigenen separaten Jugendraum, aber es entstehen auch keine Probleme damit, dass speziell für die Jugendfeuerwehr in einem Winkel des Schulungsraumes ein großer Tischkicker seinen Stammplatz hat. Dieser kann außerhalb von Schulungsveranstaltungen jederzeit von den Jugendfeuerwehrmitgliedern benutzt werden.

In einer normalen Woche finden regulär mindestens zwei Übungsveranstaltungen im Feuerwehrhaus statt. Die Jugend hat die Möglichkeit unter Aufsicht die Aufenthaltsräume auch außerhalb der Jugendübungen zu nutzen. Zu einem kameradschaftlichen Feierabendtreff sind auch so gut wie täglich einige Mannschaftsmitglieder im Aufenthaltsraum anzutreffen. Der Schulungsraum steht darüber hinaus auch regelmäßig für zusätzliche Lehrgangsveranstaltungen auf Kreisebene, für öffentliche Brandschutzschulungen oder für Besprechungen nach Großübungen und Einsätzen im Gebrauch.

Und schließlich ist es denkbar, in einem großen Katastrophenfall das Feuerwehrhaus auch vorübergehend als Unterkunft für evakuierte Menschen einzurichten. Durch die autarke Notstromversorgung wäre es bei Stromausfall möglich, für maximal etwa 50 Personen eine Notunterbringung in warmen Räumen mit warmer Verpflegung über einige Tage zu gewährleisten.

Die Werterhaltung eines solchen stark genutzten und komplexen Objektes ist eine ständige große Aufgabe. Mit einem Gebäudealter von mehr als 20 Jahren treten unvermeidlich auch Verschleiß und Abnutzung vermehrt auf. Die Mannschaft der Feuerwehr Bad Endorf beteiligt sich soweit wie möglich auch selbst aktiv an Renovierungsmaßnahmen und Reparaturen.

Als gesetzlichem Träger der Feuerwehr ist es aber Aufgabe der Gemeinde Bad Endorf, das Feuerwehrhaus nicht nur in funktionalem Betrieb, sondern auch in akzeptablem Zustand zu erhalten. Die politischen Verantwortungsträger sehen die laufenden beträchtlichen Kosten dieser Gebäudeerhaltung logischer Weise oft mit wenig Begeisterung.

Es kann jedoch an dieser Stelle nur nochmals eindeutig bestätigt werden, daß es das Bad Endorfer Feuerwehrhaus sicher mehr als wert ist, es gerade wegen seiner durchdachten und abgerundeten Konzeption auch in den nächsten Jahren in einem bestmöglichem Zustand zu erhalten.

Für alle aktiven Einsatzkräfte ist es ein schon sprichwörtlich als zweite Heimat empfundener zentraler Punkt, ohne den auch die hohe Schlagkraft der Feuerwehr in Bad Endorf nicht einmal mehr annähernd denkbar wäre.

 
Das Bad Endorfer Feuerwehrhaus im Februar 2010

 

 
 
Das Bad Endorfer Feuerwehrhaus von oben