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P250 Anhänger


P250 - Angänger






Details:

Hersteller des Fahrgestelles: Firma Kässbohrer / Österreich

Fahrgestell Baujahr: 1988

Hersteller des feuerwehrtechnischen Aufbaus: Firma TOTAL / Berlin

Aufbau Baujahr: 1963

Montage Fahrgestell / Aufbau / Lackierung: Feuerwehr Bad Endorf

Zulässiges Gesamtgewicht: 2,8 Tonnen

Zugdeichsel: LKW-Zugdeichsel Standard

Bremsanlage: mechanische Auflaufbremse


Weitere Details:


Löschmittel im Druckbehälter:
250 kg ABC-Pulver

Löschmittelabgabe durch: 2 x 20 Meter Pulverschlauch über Schnellangriffspistolen

Treibmittel: Stickstoff

Zusätzliche Beladung (Handfeuerlöscher): 2 x 6 kg ABC-Pulver, 2 x 9 kg Kohlendioxid, 1 x 6 kg Metallbrandpulver


Weitere Besonderheiten:

Hoch geländefähig
Wat-Tiefe bis zu 100 Zentimeter
Begehbare Plattform mit Alu-Riffelblech


Beschreibung:

Eine weitere nicht alltägliche Ergänzung des Geräteparks hat die Feuerwehr Bad Endorf kürzlich in Dienst gestellt. Im Grund genommen ist es aber „nur“ eine Wiederinbetriebnahme, da es das gleiche Gerät, allerdings in ganz anderer Art, bereits früher lange Jahre bei der Bad Endorfer Wehr gab. Der Ursprung reicht zurück in die 1960ger Jahre, als zwischen Triest in Italien und Ingolstadt in Bayern die Transalpine Ölleitung gebaut wurde. Diese Pipeline überquert in einem Brückenbauwerk nahe dem österreichischen Kitzbühel die Tiroler Ache, welche ja wie bekannt am Ende in den bayerischen Chiemsee mündet. Damals wurden zahlreiche Feuerwehren in der ganzen Chiemsee-Region vom bayerischen Staat aus mit großen Pulverlöschanhängern ausgerüstet um bei einem Katastrophenfall im Zusammenhang mit dieser Pipeline bei möglichen Hilfsmaßnahmen eingesetzt werden zu können. Aus dieser Zeit stammte auch der Vorgänger des heutigen Anhängers. Das sehr selten benötigte Spezialgerät erlitt allerding bereits vor über 10 Jahren in Bad Endorf einen irreparablen Defekt der Anhängerachse. Damals musste der komplette Anhänger außer Dienst gestellt werden. Es konnten keine Ersatzteile mehr beschafft werden, da der Hersteller der Achse längst nicht mehr existierte. Der löschtechnische Aufbau wurde damals vom defekten Fahrgestell getrennt. Er war noch voll funktionsfähig und deshalb als reiner Gerätesatz weiterhin aufbewahrt. Im extremsten Notfall hätte man den Aufsatz mit einem Gabelstapler auf den Versorgungs-LKW der Feuerwehr gehoben und somit zum Einsatzort bringen können. Nun ergab sich letztes Jahr eine komplett neue Lösungsidee, die die Bad Endorfer Feuerwehr in vollständiger Eigenleistung in die Tat umsetzte. Es wurde ein Einachsanhänger aus Beständen der Bundeswehr angekauft und als Fahrgestell für die Pulverlöschanlage umgebaut. Unter beratender Beiziehung von Experten des TÜV und Sachverständigen für Pulverlöschanlagen bekam der alte Löschaufbau damit einen neuen fahrbaren Untersatz. Das Bundeswehrfahrgestell hat allerdings im Gegensatz zum früheren Fahrwerk die Eigenschaft, hochgradig geländefähig zu sein, was für so einen schweren Pulverlöschanhänger zumindest bayernweit eine absolute Unikat-Stellung bedeutet. Die früheren Original-Fahrgestelle erlaubten nämlich ausschließlich den Einsatz auf befestigten Straßen. Der Hänger kann unter anderem an den Bad Endorfer Rüstwagen RW1 angehängt werden, der ebenfalls mit seinem geländegängigen UNIMOG Fahrgestell jede noch so schwierige Geländesituation bewältigen könnte und den stollenbereiften Anhänger damit nun auch seine besonderen Qualitäten ausspielen lassen würde. Dies wird sicher kaum je der Fall sein und daher wird der Pulverlöschanhänger im Standardeinsatz vom Versorgungs-LKW der Bad Endorfer Feuerwehr gezogen werden. Er wurde auch in den gespeicherten Gerätebestand im Leitrechner der Integrierten Leitstelle Rosenheim bereits eingepflegt und ist daher ab sofort jederzeit auch überörtlich für Einsätze mit Sonderlöschmittelbedarf alarmierbar.


Bilder: