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Mit einem speziellen Zusatzführerschein sollen Feuerwehrmänner in Zukunft Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen fahren dürfen.
Das freut besonders die jungen Feuerwehrmänner mit EU-Führerschein - wie hier in Westerndorf bei Pang: Bald sollen auch sie Autos mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen fahren dürfen. Foto: Aerzbäck
Rosenheim/Landkreis - So will es zumindest Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. "Doch auch der Bundesrat unterstützt die bayerische Initiative", heißt es jetzt in einer Pressemeldung.
Noch vor rund eineinhalb Jahren hatten Stadtbrandrat Hans Meyrl und Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer Alarm geschlagen: "Wir werden ein Riesenproblem bei den Feuerwehren haben, vor allem auf dem Land." Der Grund: Mit dem EU-Führerschein Klasse B darf man nur Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen fahren - die meisten Einsatzfahrzeuge sind schwerer. Ausnahmen hatte die EU verboten. Den kleinen Feuerwehren gingen die Fahrer aus.
Der erste Lichtblick kam dann vor rund einem Jahr: Eine Sonderfahrberechtigung für alle Autos mit einem Gewicht von bis zu 4,75 Tonnen trat in Kraft. "Das war überlebenswichtig", so die Feuerwehrkommandanten.
Doch vielen ging diese Sonderregelung nicht weit genug. Anderen Rettungsorganisationen, wie der Wasserwacht, fehlten noch immer die Fahrer. Denn diese transportieren oftmals auch Anhänger, sodass die 4,75 Tonnen Gewicht schnell überschritten werden.
Deswegen soll jetzt auf bayerische Initiative hin eine zweite Sonderregel kommen: Demnach dürfen Feuerwehrmänner mit der KlasseB bis zu 7,5 Tonnen schwere Autos fahren. Sie müssen dafür lediglich eine interne Einweisung bekommen und eine Prüfung für den speziellen Zusatzschein absolvieren. Die Kosten dafür sind gering und können von den Feuerwehren getragen werden. "Wir begrüßen diesen Vorschlag", sagt Kreisbrandrat Ruhsamer. Stadtbrandrat Hans Meyrl schließt sich dem an. "Der Aufwand ist gering, aber der Nutzen groß."
Wann die neue Regelung in Kraft tritt, steht jedoch noch nicht fest. Ruhsamer hofft auf eine schnelle, unbürokratische Umsetzung.
An der Nase herumgeführt fühlen sich dagegen derzeit die jungen Feuerwehrmänner, die vor zwei oder drei Jahren den regulären Lastwagen-Führerschein, Klasse C, CE erworben haben. Sie zahlten trotz Beteiligung der Feuerwehr oder Kommune bis zu 1400 Euro für Fahrstunden und Prüfung. Viele ärgern sich jetzt, da in naher Zukunft Feuerwehrkollegen "nur" mit einem speziellen Zusatzführerschein ebenfalls die schweren Fahrzeuge fahren dürfen - ohne jemals den teuren Lastwagenschein gemacht zu haben. "Das hätten wir uns sparen können", sagen sie.
"Nein", widerspricht Stadtbrandinspektor Mario Zimmermann. Schließlich dürften die Personen mit C und CE-Schein die ganz großen Fahrzeuge mit Drehleiter und Rüstwägen fahren. "Wir brauchen diese Männer dringend!" Ein zweiter Trost ist: Sie dürfen den Führerschein auch privat nutzen. | | |
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