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Die derzeit bei der FF Bad Endorf laufende Beschaffungsplanung für ein neues Löschfahrzeug LF20, das als Ersatz für das bisherige TLF16/25 vorgesehen ist, kommt im Frühling 2014 nun in die Endphase. Schon seit über zwei Jahren sind die nötigen Vorbereitungen hinter den Kulissen ständig am Laufen. Federführend kümmerte sich Bad Endorfs stellvertretender Kommandant Alexander Danzer von Anfang an um den ganzen Vorgang. Gemeinsam mit einem Team von erfahrenen und kompetenten Kollegen aus der aktiven Mannschaft wurden in dieser Zeit bereits unzählige Planungsbesprechungen abgehalten um alle Details zu berücksichtigen und für die Zukunft ein modernes aber wirtschaftliches Fahrzeug im Fuhrpark zu haben.
Nach langer und akribischer Sichtungsphase auf dem aktuellen Markt und der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses wurde nach den gültigen Richtlinien von der Marktgemeindeverwaltung diese Beschaffung EU-weit ausgeschrieben. Unter den Bietern erhielt schließlich der österreichische Aufbau-Hersteller Rosenbauer den Zuschlag. Als Fahrgestell kommt ein MAN-Chassis zum Einsatz. Mit diesem Hersteller hat die Bad Endorfer Wehr bereits bei anderen Einsatzfahrzeugen gute Erfahrungen gemacht und dieser Fahrgestell-Lieferant hat hier ebenfalls das wirtschaftlichste Angebot abgeliefert.
Die Bad Endorfer Fuhrparkstrategie folgt auch in Zukunft dem bewährten Konzept eines „Geschlossenen Löschzuges“. Hier sind die Fahrzeug-Komponenten „Führungsfahrzeug“, „Universeller Erstangreifer“, Sonderfahrzeug „DLK“ oder „RW“ sowie „Wasserführendes Löschfahrzeug“ im ausrückenden Zugverband vertreten. Viele Löschzüge lösen diese altbewährte Trennung zu Gunsten des so genannten „HLF“-Konzeptes auf und verladen alle notwendigen Geräte gemischt auf ein oder zwei schwere Hilfeleistungslöschfahrzeuge. Die Bad Endorfer Wehr hat sich wohlüberlegt zur Beibehaltung der Trennung von reinem Löschfahrzeug und einer Rüstwagen-Komponente entschlossen. Mit dem vorhandenen 7,5 Tonnen „leichten“ Rüstwagen UNIMOG RW1 kann man in unserem ländlichen Bereich auch bei unbefestigtem Gelände die nötigen Geräte zur technischen Hilfeleistung sicher besser an unwegsame Einsatzstellen bringen als mit so schweren Fahrzeugen, die sich abseits geteerter Straßen durchwegs nicht mehr problemlos bewegen lassen.
Das neue Fahrzeug wird also wieder ein „reinrassiges“ Löschfahrzeug sein, das keine weitere Zusatzbeladung zur technischen Hilfeleistung mitführt. Diese bereits vorhandenen kompletten Hilfeleistungssätze lagern auf dem bewährten „Erstangreifer-Fahrzeug“ LF16/12 und wie gerade erwähnt auf dem RW1 UNIMOG. Das neue Fahrzeug wird dafür mit modernster Löschgerätetechnik in allen notwendigen und gängigen Formen bestückt sein. Eine pumpenintegrierte Schaumzumischung gehört ebenso dazu wie zeitgemäße, schnellstens einsetzbare Kleinlöschgeräte für alle Brandklassen und ein fest montierter, äußerst leistungsfähiger Schaum-/Wasserwerfer auf dem Dach des Fahrzeuges.
Auf Grund der heutigen Normvorschriften ist zwar die bereits mitgeführte Gesamtmenge an Löschwasser im Fahrzeugtank etwas geringer als beim Vorgängerfahrzeug, dafür wird dies mit anderen entscheidenden Vorteilen wieder aufgewogen. Das Fahrzeug mit seiner Beladung wird auch stets den taktischen Auftrag zu erfüllen haben, eine gesicherte Löschwasserversorgung zum bereits vorne tätigen „Erstangreifer“ aus dem Hintergrund herzustellen. Dazu ist auch die Transportkapazität von 9 statt bisher 6 Feuerwehrmitgliedern im Fahrzeug vorteilhaft sowie mitgeführte zusätzliche Längen an Schlauchmaterial.
Ebenfalls im neuen Fahrzeug untergebracht sein wird der vollständige Gerätesatz „Absturzsicherung“, der es ermöglicht, von diesem Fahrzeug aus alle Einsatzaktionen zu begleiten, wo sich Einsatzkräfte in gefährlichen Höhen oder Tiefen bewegen müssen. Alles was zukünftig gerätetechnisch für aufwändigere Brandbekämpfungsaktionen gebraucht werden wird, steht in der neuen Fahrzeugbeladung dann jederzeit sofort zur Verfügung.
Komplette Atemschutzausrüstung für 4 Mann, Hitzeschutzausrüstung, Wärmebildkamera, ein mobiler Löschwasserbehälter für 5 Kubikmeter Löschwasser und viele weitere Geräte und Materialien sind integriert. Auch diverse Spezialgeräte zur Bekämpfung der immer häufiger werdenden Hochwasserschäden wurden frühzeitig eingeplant.
Da die Feuerwehr Bad Endorf mit ihren Sonderfahrzeugen DLK und RW heute häufiger als je zuvor von der Integrierten Leitstelle Rosenheim zu überörtlichen Einsätzen angefordert wird, soll das neue Fahrzeug in Zukunft genau dazu die erforderliche Mannschafts- und Sicherungskomponente zur Ergänzung außerhalb des Gemeindegebietes darstellen.
In diesen Fällen wird das Erstangreiferfahrzeug LF16/12 immer am Standort zu Hause bleiben um den Grundschutz innerhalb der Marktgemeinde weiter sicher zu stellen. Nur das angeforderte Sonderfahrzeug plus dem neuen Löschfahrzeug LF20 rücken dann zum überörtlichen Einsatz aus.
Nach derzeitigem Planungsstand wird das neue Fahrzeug spätestens Anfang Juni in Bad Endorf übernommen werden können. Dann muss natürlich eine konzentrierte Übungs- und Einarbeitungsphase für die gesamte Wehrmannschaft erfolgen.
Sicher wird es nach alter Feuerwehrtradition zum gegebenen Zeitpunkt dann auch eine offizielle Dienstübernahme mit Fahrzeugsegnung und einer Festveranstaltung geben.
Der genaue Termin dazu wurde bisher noch nicht festgelegt, er wird aber sicher rechtzeitig öffentlich bekannt gegeben, so dass auch alle interessierten Bürger von Bad Endorf ausgiebige Gelegenheit bekommen werden, das neueste Mitglied im Fuhrpark der Bad Endorfer Feuerwehr mit eigenen Augen zu besichtigen und sich von erfahrenen Wehrmännern erläutern zu lassen.
Die Bad Endorfer Feuerwehr bedankt sich in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich bei der Bürgermeisterin Frau Gudrun Unverdorben und der Kämmerin der Marktgemeinde, Frau Christine Weiss, sowie dem gesamten bisherigen Marktgemeinderat, die alle trotz erheblichem Finanzierungsaufwand diese notwendige Ersatzbeschaffung für ihre Feuerwehr stets voll und ganz unterstützt haben.
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